Montag, 17. Mai 2021

138 Lueg, mis Pfläschterli!

 Ich habe mich ja schon offen dazu bekannt (siehe Post 80), dass ich so verpönte Gefühle wie Neid und Eifersucht leider gut kenne. Ja, tatsächlich ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich auf jemand anderes neidisch oder eifersüchtig bin. Aber das Gute daran ist: Je älter ich werde, desto weniger habe ich das Problem. Weil ich sehe, dass die Menschen, von denen ich doch immer das Gefühl hatte, sie hätten ein besseres Leben als ich, das eben doch nicht wirklich haben. Und das auch sie sich mit Problemen rumschlagen müssen. Manchmal noch beschisseneren als ich selber.

Und vielleicht ist es diese Weisheit, die jetzt mit dem Alter kam, dass ich vollkommen ehrlich und inbrünstig (passt das Wort in diesem Zusammenhang überhaupt? Egal, klingt jedenfalls geil :-)) sagen kann: Ich kenne keinen Impfneid.

Ich will nicht die erste sein
Denn offenbar ist das gerade ein grosses Thema: Neidisch sein auf diejenigen, die die Corona-Impfung schon hatten, weil er/sie/es am liebsten auch schon geimpft wäre. „Mimimiiiii, lueg mal mis Pfläschterli, äääättsssscchhh!!!“

Und Achtung: Jetzt oute ich mich sogar, ganz unverblümt: Yep, ich bin tatsächlich schon geimpft. HATERS, HERE I AM!!!!!
Noch besser: Ich musste sogar nur einmal hinhalten, da ich ja Covid überlebt habe. Prompt kamen misstrauische Whatsapps und Signals, wieso ICH denn schon an der Reihe gewesen wäre? Ob ich echt gar getrickst hätte? Ja, geht denn das mit rechten Dingen zu??

Ja, geht es. Ich habe mich brav an sämtliche Regeln gehalten, mich angemeldet – und ja, irgendwann war ich dann halt dran. Und ehrlich gesagt, war ich jetzt auch gar nicht soooo scharf auf diese Impfung, sprich, ich hatte NULL Motivation, mich vorzudrängeln. Ich hatte den Virus ja schon und kaum Symptome. Ich habe also keine Angst, schwer an Corona zu erkranken. Ich habe keine Risikopatientinnen und –patienten in meinem Umfeld. Ausserdem kann ich das Virus ja vielleicht trotzdem noch weitergeben, trotz Impfung – wenn auch weniger. Vielleicht. Weiss man alles nicht so genau.
Der einzige Grund, warum ich meinen Arm hingehalten habe: Ich hoffe, bald wieder reisen zu können. Und ich hoffe, dass die ganze Pandemie-Scheisse bald wieder aufhört.

That’s it.

Nein, das Leben ist nicht fair
Es wurden einige meiner Freunde und Bekannten vor mir geimpft. Hat mich absolut gar nicht gekratzt. Warum auch? Ich wusste, irgendwann wird auch meine Spritze kommen. Früher oder später. Kommt jetzt in meinem Fall wirklich gar nicht drauf an. Also lasse ich gerne alle vor, die den Impfstoff nötiger haben als ich, gar kein Problem.

Gehen die ImpfneiderInnen denn auch auf die Palme, wenn jemand vor Ihnen die Grippeimpfung kriegt, die sie auch haben wollen? Oder Gelbfieber? Starrkrampf?
Ist doch immer das gleiche Vorgehen: Wer gepiekst werden will, meldet sich an und kriegt einen nächsten freien Termin. Basta.
Ist bei Covid doch nicht anders. ALLE, die eine Impfung wollen und 16 oder älter sind, können sie aktuell kriegen – die einen müssen halt länger warten als die anderen, aber das ist überall im Leben so. Wir haben dieselben Chancen, aber eine/r ist halt vor uns. Ja, tatsächlich, das Leben ist nicht fair – für alle, die das noch nicht gemerkt haben. Aber ich denke, es wird ja doch einiges getan, dass ein paar Dinge wenigstens ein bisschen gerecht ablaufen: Oft wird zum Beispiel nach Dringlichkeit priorisiert, was ja wohl völlig ok ist. Auch bei der Corona-Impfung. Und beim Rest heisst es dann halt: Dä Schnäller isch dä Gschwinder.


Ist ja jetzt auch nicht so, dass man mit der Impfung sofort irgendwelche Privilegien hätte. Ich muss auch immer noch Maske tragen, und es lässt mich immer noch keine/r ohne PCR-Test über die Grenze. (Ussert Dütschland – DM, ich chume!!)
Also, nochmal ein Grund weniger, neidisch zu sein.

Hey, es ist für uns alle die erste Pandemie, da läuft halt noch nicht alles glatt! Bei der nächsten dann sind wir klüger – HAHA!!!

Spart euch eure Pflästerli-Bilder!
Aber ich weiss nicht, wer mir lieber ist: Die Impfneidenden oder diejenigen, die in ihrer Social Media-Bubble verbreiten müssen, dass SIIEEEE diese Impfung ja AUF KEINEN FALL werden machen lassen. Sei das jetzt, weil sie die Nebenwirkungen befürchten, die ihrer Meinung nach noch nicht genug erforscht sind. Oder weil sie danach direkt mit Bill Gates sprechen können. Oder weil die Impfung nur dazu dient, damit die Pharmaindustrie ganz viel Geld machen kann.

Ob ich an dieser Impfung sterbe werde oder ob mir ein dritter Arm aus dem Kopf wächst, weiss ich nicht. Ich weiss aber, dass ich mich oft shitty ernähre, nicht den Fussgängerstreifen benütze, zu viel Sonne erwischt habe im Leben und wahrscheinlich schon Medis genommen habe, die nicht ohne sind. Das alles könnte mich potenziell umbringen, das besagen mehrere Studien. Und ich weiss es und habe es trotzdem gemacht. Und mache es immer wieder.
So ist es auch mit der Impfung.
Und eben: Wer nicht will, muss ja nicht. Der schiebt der Pharma auch kein Geld in den Arsch.

Und ich sage es gerne nochmal: Mich interessiert nicht, was andere Leute für tolle Diplome haben, was sie Grossartiges essen, wie hübsch ihre PartnerInnen sind und für welche Partei sie stimmen. Genau so wenig, ob sie geimpft sind oder nicht. Wenn ich das wissen möchte, frage ich direkt. Ich stamme eben aus einer Generation, die noch gerne face to face mit anderen redet.  
Solche Infos müssen für mich also nicht extra auf den Online-Profilen gestreut werden. Lueged eues Pfläscherli sälber!

Stört mich nur beim Katzenvideo Schauen.

….


Bill, hörst du mich? Hallo? Was machst du jetzt eigentlich mit all meinen Daten? Ich war heute auf der Arbeit, auf dem Velo und vor dem Fernseher. Was sagt das über mich aus?
Oh, und ich hab übrigens fast sämtliche Apple-Geräte zu Hause.
Sorry.

Donnerstag, 22. April 2021

137 OHMEINGOTTOHMEINGOTTHAPPYHAPPYHAPPY

Heute möchte ich euch ein Märchen erzählen, euch entführen in eine Welt, in der alles gut und schön und zauberhaft ist und immer alles ein Happy End hat. Um euch den Tag oder den Abend zu versüssen, um euch diesen ganzen Hassle rund um die Pandemie für ein paar Minuten vergessen zu lassen (obwohl die Restaurant-Terrassen jetzt wieder offen sind. Und die Fitnesstudios. Und die Unis).

Also:

Es war einmal ein kleines Mädchen, das erhielt ein paar Tage nach Ostern ein Päckchen, gefüllt mit Heu. Darin versteckt waren ein Schoggi-Osterhase und ein paar Ragusa-Eier.

Das Päckchen geschickt hatte ihr Gotti – ein Raben-Gotti halt, das sich an Ostern nicht die Mühe nimmt, um persönlich zu ihr aufs Land zu fahren, sondern die Post alles erledigen lässt. Und das natürlich auch noch ein paar Tage zu spät. Weil das Gotti gerne mal Feiertage vergisst. Und die auch nicht so wichtig nimmt.

Nun freute sich das kleine Mädchen aber trotzdem und schickte ihrem Gotti eine Sprachnachricht und dazu ein Foto ihrer Schoggi-Hasen-Sammlung. Sie versicherte der alten Frau, dass sie keinen der Hasen essen werde, weil sie alle einfach zu herzig seien.

Das Gotti freute sich ebenfalls sehr und schickte eine Sprachnachricht zurück: „Schoggi-Hase eifach ufstelle, isch aber langwiilig. Ich wür der sehr empfehle, sie z esse. Jedi Wuchen eine, denn chasch es no chli länger aluege. Ach, und übrigens: Isch echt im Päckli no en Fingerring gsi? Weisch, irgendwo i dem Heu… ich vermisse drum eine.“

Prompt kam eine Nachricht zurück: „Nei, ich ha nüt gseh. Aber ich gang nomal go luege!“

‚Braves Kind‘, denkt sich das Gotti. Hat also nicht einfach nur die Süssigkeiten rausgeklaubt und den Karton dann achtlos in den Müll geschmissen. War nämlich echtes Heu drin! Nicht dieses giftgrüne, hässliche Papiergras aus der Migros – ECHTES Heu, das auch so riecht und piekst! Die Kleine weiss das also zu schätzen, sehr schön.

Das Smartphone des Raben-Gottis bimmelt wieder. Ein Foto erscheint auf dem Display.

Ein goldener Ring, oben rot mit weissen und goldenen Tupfern. Entfernt erinnert er an einen Fliegenpilz.   

Das Gotti flippt aus und setzt zur nächsten Sprachnachricht an. Der Inhalt, kurz zusammengefasst: OHMEINGOTTOHMEINGOTTDASISTMEINRINGICHLIEBEIHNDASISTMEINLIEBLINGSRINGDERISTVONMEINEMMAMIOHGOTTICHBINSOHAPPYICHHABEDENCOOPSIEBENMALANGERUFENICHDACHTEICHHÄTTEIHNIMCOOPVERLORENHAPPYHAPPYOHMEINGOTTOHMEINGOTTDUMUSSTIHNGANZGUTAUFBEWAHRENICHKOMMEIHNHOLENODERDUBRINGSTIHNMIRSOHAPPYMERCIMERCIMERCIMEEEEERRRCCCIIIIIIIIIIIII!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und das Kind dann als Antwort: „Du häsch i däre Sprachnachricht im Fall irgendwie föifmal happy gseit, aso, ich glaub, ich glaub dir, dass du happy bisch! Und jetzt: Zehn Dollar, bitte!!! Haha, nur Spass!!“

Aber natürlich ringt sie dem Gotti noch ein Versprechen ab, mit ihr in den Europapark zu gehen, sobald der seine Tore wieder öffnet.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Ende.

 

Und wisst ihr, was das Beste an diesem Märchen ist?

Es ist wahr!

Amen.

Dienstag, 6. April 2021

136 Sieben Jahre schlechter Sex

Ich habe den Ring meiner Mutter verloren.

Kurz und sec, so steige ich in diesen Post ein.
Weil es mich so richtig anpisst. Und mir die Ostern verdorben hat.

Ohne Ringe ist wie ohne Kleider
Der Reihe nach: Es ist Ostersamstag, und ich muss - wie die natürlich die gesamte Bevölkerung der Schweiz - einen Grosseinkauf machen, damit ich an den restlichen Feiertagen nicht verhungere. 
Dabei bin ich schlau: Die Coops und Migros in Zürich Downtown werden wahrscheinlich hoffnunglos überlaufen sein, denke ich mir. Also lohnt es sich sicher, etwas weiter weg zu fahren. 
Die Wahl fällt auf den Riesen-Coop in Dietlikon.

Der ist tatsächlich gar nicht mal so voll. Oder einfach so gross, dass sich die Masse gut verteilen kann. I chose wisely.
Ich fülle also meinen Korb bis obenhin und schleppe mir einen ab.
Dann ab nach Hause. Aufs WC und Hände waschen - ja, und da fällt es mir auf: Wo verdammt nochmal ist mein Ring?
Ich trage immer zwei Ringe, an jeder Hand einer. Das ist so ein Tick von mir. Mit nur einem fühle ich mich blutt. Mit gar keinem füdliblutt.
Ohne Ringe an den Händen kann ich nicht raus. Übrigens auch nicht ohne Ohrringe. Kaum zu Hause allerdings, muss ich sämtlich Ringe, die Armbanduhr und etwaige Halsketten (die ich aber nicht jeden Tag trage) sofort abnehmen, denn dort stören sie mich. Sämtliche anderen Piercings und meine Armbänder bleiben aber 365 Tage im Jahr 24 Stunden lang an meinem Körper.
Dies als kleines, weirdes Supplement aus meinem Leben.

Zwischen die Früchte gefallen? Unters Kühlregal gerutscht?
Aber bleiben wir beim Thema: Jetzt also ist nur noch der Ring an der linken Hand da. Der andere: Weg.

Natürlich suche ich erstmal die Wohnung ab. Und meinen Rucksack, denn tatsächlich ist es schon ein paar Mal vorgekommen, dass mir beim Wühlen im Rucksack meine Ringe von den Fingern gerutscht sind, weil sie mir ein bisschen zu gross sind. Aber eigentlich merke ich das immer. Und finde die Ringe deshalb auch gleich wieder.

Dieses Mal ist es anders. Ich habe keine Ahnung, wo und wann mir dieser Ring abhanden gekommen ist. 

Aber klar, ich vermute das Schlimmste: Im Megalomania-Coop. Wahrscheinlich während der Schlepperei, während dieser ich den fast durchbrechenden Korb mal rechts, mal links tragen musste. Vielleicht ist mir der Ring also irgendwo zwischen den Regalen unbemerkt runtergefallen. Oder zwischen die Papayas, als ich nach der reifsten wühlte. Oder er glitt mir vom Finger und rutschte unters Kühlregal, als ich mich nicht zwischen dem Nusskäse und den Têtes des moines entscheiden konnte (und am Ende beide nahm).
 

Jetzt werde ich bestraft
Ich habe den Coop angerufen. Natürlich haben sie nichts gefunden. Wer findet einen winzigen Ring in einem riesigen Laden? Das weiss doch jede und jeder, die schon mal so ein Schmuckstück fallengelassen hat: Das springt in alle Richtungen, und ziemlich bald ist es aus den Augen verloren und man/frau muss den gesamten Raum auf den Kopf stellen, um es wiederzufinden.
Und selbst, wenn jemand den Ring entdecken würde im Coop: Wer würde sich die Mühe machen, ihn beim Kundendienst abzugeben? Er ist aus Gold, er hat einen gewissen Wert. Ich kann es nicht mal verdenken.

Ja, der Ring hat meiner Mutter gehört. Und vielleicht sogar schon meiner Grossmutter. Ich bin mir nicht sicher, aber er ist mir in meinem Leben immer wieder begegnet an Händen meiner weiblichen Verwandten. Das macht es noch schlimmer: Offenbar war vor mir nie jemand dumm genug, diesen Ring zu verlieren, aber ausgerechnet MIR muss es passieren!! Ich habe sozusagen die Kette unterbrochen, die Erbschaftskette dieses Rings... Ich bin ja nicht wirklich abergläubisch, aber ich habe schon ein bisschen Angst, dass ich mit dieser Aktion das Unglück heraufbeschworen habe. Das ich jetzt bestraft werde für meine Unvorsichtigkeit (ist das überhaupt ein Wort?). Sieben Jahre schlechten Sex oder so. 

Die Sache mit dem emotionalen Wert 
Ich habe noch mehr Schmuckstücke meiner Mutter übernommen nach ihrem Tod. Aber der verlorene Ring war mir der liebste. Er war so speziell, er erinnerte mich ein bisschen an einen Fliegenpilz, rot mit weissen und goldenen Tupfern - und eben, ich verbinde angenehme Erinnerungen mit ihm. 

Es ist schon interessant. Letztlich ist es nur ein Ring. Aber weil ich weiss, dass ihn Menschen getragen haben, die mir viel bedeuten, hat er für mich einen extrem hohen emotionalen Wert. 
Unweigerlich zerbreche ich mir jetzt den Kopf darüber, was ich eigentlich sonst noch Materielles besitze von meinen verstorbenen Verwandten.

Eigentlich nicht so viel. Eben, Schmuck, ein paar Kleider, Fotos. Es waren schwierige Entscheidungen damals, denn ich konnte ja nicht ihre ganzen Wohnungen übernehmen. Oder jeglichen Krimskrams, den ich dann einfach nur in den Keller gesteckt hätte. Der mir nur im Weg gestanden wäre. Für den ich schlicht und einfach keine Verwendung gehabt hätte. Emotionaler Wert hin oder her.
Aber hätte ich trotzdem viel mehr behalten sollen, einfach nur, weil es Menschen gehörte, die wichtig für mich sind? Hätte ich es halt ab und zu angeschaut und gedacht: Ah ja, genau, die alte Kommode, 40 Jahre stand sie bei Mami und Papi, bei mir passt sie ja null rein, aber naja, kann ich doch nicht weggeben einfach? Genau so wie das hässliche Silberbesteck. Oder die selbstgenähten Vorhänge.

Brauchen wir Dinge fürs Erinnern?
Doch, ich konnte. Ich habe selbst mehr als genug Möbel und Besteck. Und ich HASSE Vorhänge. Ausserdem wären sie für meine Fenster eh zu kurz gewesen.
Aber manchmal beschleicht mich das schlechte Gewissen. Dann schreit mir eine Stimme so ins innere Ohr: "Du respektlose, unsentimentale Bitch! Du schmeisst einfach Sachen von deinen Liebsten weg, du interessierst dich gar nicht für deine Vergangenheit, du willst sie einfach ausradieren, vergessen, so tun, als wären sie gar nie real gewesen, SCHÄM DICH!!"

Ja, tatsächlich, solche Gedanken habe ich manchmal. Und ich frage mich: Wieviele Andenken braucht ein Mensch, um sich an einen anderen Menschen zu erinnern? Um Trost zu finden, wenn jemand nicht mehr da ist? Sind die schönsten, lebendigsten und wichtigsten Erinnerungen nicht eigentlich im Kopf, im Gefühl? 
Wenn morgen der beste Freund, die Partnerin, das Kind stirbt - welche Dinge würden wir von ihm behalten wollen? Ist es ein bestimmtes Kleidungsstück? Das Musikinstrument, dass er gespielt hat? Das Velo, das es jeden Tag gefahren ist?
Oder eben ein Ring, den sie öfters am Finger trug?

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Meine Erinnerungen bleiben dieselben, auch ohne Ring. Aber dieser Ring war einmalig. Ich kann mir nicht einfach einen neuen kaufen. Das ist nicht wie der Lieblingspulli, den man schnell ersetzt, wenn der alte ein Loch hat oder in der Waschmaschine eingegangen ist. 

Dieser verlorene Ring ist ein Riesenverlust. Und ein Zeichen mehr dafür, dass Tote halt nicht mehr zurückkehren. Weg ist weg.
Es bleiben nur die Erinnerungen. Und die sind halt manchmal verbunden mit Velos, Pullis oder Ringen. 

Weg ist weg? Vielleicht nicht in diesem Fall. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Deshalb an alle da draussen: Ein Ring aus Gold, rot mit weiss - das ist meiner. Ich nehme ihn mit Dank zurück. 

Und jetzt abonniert den Podcast endlich, Herrgott nomal!!