Samstag, 18. Januar 2020

116 Happy New Year!

Welcome to 2020!

Sorry, ich war länger weg, denn ich musste erst noch das 2019 verdauen. Das neue Jahr scheint mir allerdings nicht viel besser zu werden. Sagt jedenfalls Madame Etoile auf Tele Tsüri. 

Ich wäre deshalb gerne eine Narzisstin. Da hätte ich keine Probleme. Sagen mir jedenfalls Facebook und Co. Bei Herr und Frau Narzisst scheint immer alles in bester Ordnung zu sein. Denen kann kein Horoskop was. 
Und Herr und Frau Narzisst haben über den Jahreswechsel ja immer Hochkonjunktur. Da beglücken sie uns ungewollt mit ganz tollen Vorsätzen, Lebenseinblicken und Weisheiten für alle. 
Weil mir selber der Hang zur grenzenlosen Selbstliebe aber irgendwie fehlt, habe ich mich für meinen ersten Post 2020 zu etwas ganz anderem entschieden: Zu einer Lästerrunde. Über Narzisstinnen und Narzissten

Hier, bitte, have fun: 

12 Gratis-Tipps für bessere Selbstdarstellung im World Wide Web 

1. Ferienfotos sind schön. Ich kucke sie mir gerne an. Wenn du aber auf Hawaii bist, würde ich auch gerne die Landschaft dort sehen. Nicht dein Gesicht. Dein Gesicht auf JEDEM! FUCKING! BILD! ! Warst du eigentlich wirklich auf Hawaii??

2. Wenn wir gleich beim Thema sind: Selfies. Du bist doch so wichtig und saubeliebt, hast du niemanden, der ein Foto von dir machen könnte?

3. "Blablabla fliegt von Tsüri nach Blablabla" - Super, du hast Geld für ein Flugticket. Und keine Angst vor Flugshaming. Müssen alle wissen, natürlich. Aber easy, bitte mach weiter mit diesen Posts, die Einbrecher danken es dir.

4. Nein, Bilder deines Outfits machen dich nicht automatisch zum Mode-Blogger. Und Geschmack und Stil lassen sich leider auch durch Likes nicht erzwingen...

5. Du wechselst deinen Job, und die gesamte Community muss es wissen. Ich übrigens nicht. Ausser du wirst mein neuer Chef. Dann würde ich es gerne über Facebook erfahren, weil dann könnte ich mich noch erschiessen, bevor du die neue Stelle antrittst.

6. Und überhaupt: Du bist nicht die einzige, die arbeitet. Und die mit ihrer Arbeit gaaaaaaanz viele Menschen beglückt. Wir sind ja alle unersetzlich - NOOOT!

7. Du und dein Schatzi sehen ganz toll aus zusammen. Gut, manchmal auch nicht, aber durch die Brille der Liebe sieht man ja alles verklärt, nicht? Jedenfalls: Viel Spass, wenn du dann nach der Trennung  sämtliche Päärli-Shots auf sämtlichen Kanälen entfernen musst.

8. Du kennst mega viele Cervelat-Promis, die mit dir für ein Foto posieren. Bedenke einfach: SIE  selber werden dieses Bild nicht posten. Du bist also nicht automatisch auch cool.

9. Und Freund*innen hast du auch, wow! Du musst wirklich etwas Besonderes sein!

10. "Spuren, die Spuren hinterlassen, nennt man Leben". "Du brauchst niemanden, der dich nicht braucht". Oder noch besser: "Engel kann man nicht sehen, aber man kann ihnen begegnen." - SERIOUSLY??? Na, dann kann ich mir die 180 Stutz pro Stunde beim Psychologen ja künftig sparen, danke!

11. Deine politische Meinung kannst du bitte an der Urne kundtun, nicht auf meiner Wall. Ok, ausser du bist eine Nazi. Dann bitte kundtun, dann kann ich dich löschen.

12. Ja. Wir alle essen. Du auch. Schön. 


So. Neues Jahr als Arschloch begonnen. Check.

Aber habt ihr gesehen? Ich hab wenigstens brav das Genderthema berücksichtigt und kein Geschlecht zu oft oder zu wenig angesprochen. Narzisst*innen kommen nämlich in allen Farben und Formen daher. 
Und man kann sie sehen UND ihnen auch begegnen.

Samstag, 21. Dezember 2019

115 Das Klamotten-Fazit

Erinnert ihr euch an meinen Post Nummer 99? Es war der erste in diesem Jahr.
Damals wollte ich ein besserer Mensch werden. Minimalistischer, nachaltiger, ökologischer und sparsamer.

Ich wollte im gesamten 2019 kein einziges Kleidungsstück kaufen. Kein. Einziges.
Und das als Fashionista.

So, und jetzt ist das Jahr fast fertig, und ich bin mir sicher, ihr könnt es kaum erwarten, dass ich euch verrate, wie meine Bessere-Mensch-Werdung gelaufen ist.

Ich fasse es mal so zusammen: 

MUAAAHAAAAHAAAHHAAAHHAAAAHHAAAAAAAAAHHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Bitterbös und keine Klamotten kaufen, ja, schon klaaaar!! :-)) Und Bolsonaro ist kein Nazi!!


Hey, versteht mich nicht falsch: Ich habe es wirklich versucht!
Aber das Leben ohne schöne Kleider ist einfach SCHEISSE!!
Ich meine, wenn auf der Arbeit jemand nervt, man Streit mit der besten Freundin hat, das Auto stehen bleibt, wenn einem der 15. Typ mit "Sorry, ich bin leider bindungsunfähig" kommt, man eine Prüfung verhaut, wenn es keine Tickets mehr für das Konzert der Lieblingsband gibt, wenn man die antike Ming-Vase der Oma fallen lässt, Netflix kaputt ist, die Frisur nicht sitzt, man 1 Kilo zugenommen hat - was gibt es dann Schöneres, als einen neuen Trenchcoat, ein neues Paar Stiefel oder schicke neue Unterwäsche auszuführen (oh mein Gott, es geht nichts über Intimissimi - Männer, bitte merken! Frauen: Ich glaube, er hat bald wieder Ausverkauf!!!) 

Also war bald klar: Ich musste dieses Verzicht-Konzept ein bisschen anpassen, für mein Seelenheil - und natürlich auch aus Rücksicht auf meine Mitmenschen, denn ich kann ja nicht das ganze Jahr über eine ungeniessbare Bitch sein, oder? 
So ganz ohne Textilien-Konsum geht's nicht, aber stark einschränken, das sollte ich wohl noch hinkriegen.

Ich versuchte also verschiedene Tricks:

Trick 1: Ich darf nur gebrauchte Klamotten kaufen. Das ging eigentlich ganz gut, ich stöbere gerne in Vintageläden oder im Facebook Marketplace. Aber so ganz alles findet man dort halt auch nicht, die Auswahl ist ziemlich beschränkt. Und zu verschlissen ist auch nicht meins, ausserdem habe ich irgendwie Mühe mit stark gebrauchten Schuhen, wenn die Sohlen dann schon so auf einer Seite abgelaufen sind. Stört mich wahnsinnig. Ist so ein Anti-Fetisch von mir, so etwas, das richtig ekelt, obwohl es gar keinen Grund dafür gibt.
Ich merke gerade, dass ich noch einige solcher Anti-Fetische habe, muss ich auch mal drüber schreiben...  

Trick 2: Ich darf nur Sachen kaufen, die im Sale sind. Also nur zu bestimmten Zeiten im Jahr. Finde ich sehr schön, gibt einem auch das Gefühl, man hätte kein Geld ausgegeben, sondern gespart. Aber auch hier: Auswahl eingeschränkt, und sicher hat es am Sales-Ständer genau meine Grösse nicht mehr.

Trick 3: Ich darf nur etwas kaufen, wenn ich dafür etwas anderes VERkaufe. Also alter Pulli raus, dann erst neuer rein, zum Beispiel. Das finde ich eigentlich ein super Konzept, allerdings bin ich nicht alles losgeworden, das ich am Flohmarkt oder im Internet feilbot. Und dann gab's zum Beispiel keine neue Jacke, weil die alte niemand sonst wollte. Und das erzeugte Frust. 

Heute lebe ich eine Mischung aus allen drei Tricks. Und das hat Folgen, denn meine Budget-App zeigt: Dieses Jahr habe ich nur einen Drittel des Betrages für Kleider und Schuhe ausgegeben verglichen mit 2018. Ich habe also weniger eingekauft, aber auch günstigere Sachen. Ich schone Ressourcen, sowohl die auf unserem Planeten als auch die in meinem Portemonnaie, ich verursache weniger Abfall und lerne, dass man auch mit weniger Fashion-Konsum nicht gleich tot umfällt. 

Obwohl: Ein bitzli schon. 
Es hat ja auch einen Grund, dass ich euch den genauen Betrag meiner Kleider-Ausgaben nicht nenne..

Nein, Scherz, ist nicht so schlimm, ich schwöre! 
Besserer Mensch werden: Ich bin auf Kurs!

Sonntag, 1. Dezember 2019

114 Kurz

Gestern hat mir eine Teenagerin im Bus ihren Platz frei gemacht, so dass ich mich hinsetzen konnte. 
Und ich habe angenommen.

Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

(Oh. My. GOOODD!!!!!!)