Unsere Welt ist immer vernetzter.
Dank Internet, Fernsehen, Unternehmensfusionen und immer schnelleren Flugverbindungen, vielleicht auch bald dank des Beamens, rücken wir alle immer näher zusammen. Unsere Kulturen verschmelzen miteinander, auch wenn wir uns immer noch gegenseitig doof finden und beschimpfen. Aber wir essen hier halt schon mal gerne Shabu Shabu und Nasi Goreng, gehen am Wochenende an ein Reggaeton-Konzert und tags darauf in den türkischen Hammam beim Volkshaus zum Entspannen. Am Mittwochabend ist unser Djembé-Kurs und am Donnerstag Yoga. Irgendwo dazwischen muss noch die thailändische Massage rein. Und unsere Kleider stammen von hippen skandinavischen Designern.
Dank Internet, Fernsehen, Unternehmensfusionen und immer schnelleren Flugverbindungen, vielleicht auch bald dank des Beamens, rücken wir alle immer näher zusammen. Unsere Kulturen verschmelzen miteinander, auch wenn wir uns immer noch gegenseitig doof finden und beschimpfen. Aber wir essen hier halt schon mal gerne Shabu Shabu und Nasi Goreng, gehen am Wochenende an ein Reggaeton-Konzert und tags darauf in den türkischen Hammam beim Volkshaus zum Entspannen. Am Mittwochabend ist unser Djembé-Kurs und am Donnerstag Yoga. Irgendwo dazwischen muss noch die thailändische Massage rein. Und unsere Kleider stammen von hippen skandinavischen Designern.
Find ich alles ok.
Aber etwas hätten wir wirklich dort lassen können, wo es herkommt, Globalisierung hin oder her:
Halloween.
Wäääks!
Wäääks!
Ich meine, ich verkleide mich ja auch ganz gerne. Ich mag Schoggi und Horrorfilme. Aber Halloween kann ich nicht ausstehen. Weil wir im Grunde damit etwas feiern, zu dem wir gar keinen wirklichen Bezug haben, sondern das uns die Medien diktieren.
Heidi Klum übertrifft sich jedes Jahr selber an ihrer Kostümparty. Jimmy Kimmels lässt den Kindern vermeintlich das Halloween-Candy wegfressen. Gut aussehende, glückliche Promis gehen Kürbisse aussuchen beim Bauern. Herzige Primarschüler ziehen von Tür zu Tür und betteln herzerweichend um Süssigkeiten.
Das sehen wir in der Gala, auf Pro7 und im Internet, und das ist ja sooooo toll, das müssen wir grad auch haben! - dachten sich geschäftstüchtige Partyorganisatoren und engagierte Eltern, die in ihrer spärlichen Freizeit gerne US-Serien kucken und auf Instagram surfen. Mit dem Resultat, dass wir an Allerheiligen jetzt nicht mehr nur auf dem Friedhof singen und beten gehen, sondern uns und unsere Kinder am Vorabend mit Kunstblut bespritzen und in der Arscheskälte draussen die Nachbarn nerven. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Gruselparties, die man ja auch noch besuchen sollte.
Reicht uns denn der gute, alte Räbeliechtli-Umzug nicht mehr, bei dem wir ja auch Gemüse aushöhlen und durch die Nacht wandern können??
Das war für mich im Chindzgi immer das Highlight des Jahres, vor allem die Buchstabensuppe mit dem Würstli hinterher - und von Halloween hatte ich noch nie was gehört.
Das war für mich im Chindzgi immer das Highlight des Jahres, vor allem die Buchstabensuppe mit dem Würstli hinterher - und von Halloween hatte ich noch nie was gehört.
Halloween ist ein keltischer Brauch, den die Iren in die USA gebracht haben. Macht also Sinn, dass das dort ein wichtiger Feiertag ist. Aber ich glaube, so viele Iren gibt es nicht in der Schweiz, damit sich Halloween auch hier als Tradition hätte etablieren können. Wenn schon, dann schon eher die Quinceañera der Südamerikaner. Oder die persische Neujahrsfeier der Iraner. Hat sich aber alles nicht durchgesetzt hierzulande. Oder kriegt ihr etwa dauernd Einladungen zu Geburtstagsfeiern von 15-jährigen Mädchen? Wisst ihr auswendig, an welchem Datum Nouruz gefeiert wird? Ich jedenfalls nicht.
Und warum nicht? Weil diese Feierlichkeiten halt nicht so präsent sind in den Medien wie Halloween.
Wir schliessen also daraus: wir kucken alle ein bisschen zu viel US-Fernsehen und social media und lassen uns davon beeinflussen.
Aber leider ist halt nicht alles geil, was uns die Medien vormachen und mit dem sich Geld verdienen lässt.
Ich meine, Musik, Kleider und Essen, das sind menschliche Grundbedürfnisse, die wir alle nach der eigenen Lust und Laune stillen können. Aber Halloween wird einem seit dem Millennium ja richtiggehend aufgezwungen, mit all diesen Horror-Partyflyern im Briefkasten und den Gruselkostümen und doofen Kürbisdekos im Migros! Boah, leider hat noch nie so ein "Trick or Treat"-Kind bei mir geläutet ("Süsses, sonst gibt's Saures!" auf Deutsch klingt aber auch sowas von bescheuert, ein weiteres Indiz dafür, dass Halloween nur im angelsächsischen Raum Sinn macht!), aber das wäre echt mal ein Spass, wenn ich dann so als Horrorclown die Tür aufmachen und ihnen Chiasamen und Tiefkühlspinat in die Hand drücken würde.
Ok, lange Rede kurzer Sinn: die Globalisierung hat durchaus ihre Vorteile, aber ihr grösster Nachteil ist, dass wir hier in der Schweiz nun Halloween ertragen müssen.
Und Valentinstag.
Amen.
Und warum nicht? Weil diese Feierlichkeiten halt nicht so präsent sind in den Medien wie Halloween.
Wir schliessen also daraus: wir kucken alle ein bisschen zu viel US-Fernsehen und social media und lassen uns davon beeinflussen.
Aber leider ist halt nicht alles geil, was uns die Medien vormachen und mit dem sich Geld verdienen lässt.
Ich meine, Musik, Kleider und Essen, das sind menschliche Grundbedürfnisse, die wir alle nach der eigenen Lust und Laune stillen können. Aber Halloween wird einem seit dem Millennium ja richtiggehend aufgezwungen, mit all diesen Horror-Partyflyern im Briefkasten und den Gruselkostümen und doofen Kürbisdekos im Migros! Boah, leider hat noch nie so ein "Trick or Treat"-Kind bei mir geläutet ("Süsses, sonst gibt's Saures!" auf Deutsch klingt aber auch sowas von bescheuert, ein weiteres Indiz dafür, dass Halloween nur im angelsächsischen Raum Sinn macht!), aber das wäre echt mal ein Spass, wenn ich dann so als Horrorclown die Tür aufmachen und ihnen Chiasamen und Tiefkühlspinat in die Hand drücken würde.
Ok, lange Rede kurzer Sinn: die Globalisierung hat durchaus ihre Vorteile, aber ihr grösster Nachteil ist, dass wir hier in der Schweiz nun Halloween ertragen müssen.
Und Valentinstag.
Amen.