Ich hätte da mal eine Frage:
Ist man eigentlich ein böser Mensch, wenn man auf andere neidisch ist oder eifersüchtig?
Obwohl ich irgendwie den Unterschied zwischen Neid und Eifersucht nie so richtig checke. Ist Neid, wenn man etwas, das der andere hat, AUCH haben will und Eifersucht, wenn man genau DAS haben will, was der andere hat, und er soll es nicht haben?
Keine Ahnung.
Jedenfalls soll man ja beides nicht fühlen, steht glaub's schon in der Bibel.
Aber hey, so sehr ich auch dagegen ankämpfe, manchmal BIN ich einfach neidisch/eifersüchtig!!
Ich hadere sehr oft mit dem Fakt, dass das Leben nicht fair ist, die Welt nicht ausgeglichen. Und damit mein ich jetzt nicht unbedingt, dass es eine 1. und eine 3. Welt gibt - das ist sowieso scheisse. Aber es wäre anmassend, mich etwa mit einem liberianischen Strassenkind oder einem syrischen Flüchtling zu vergleichen.
Ich meine mehr, dass es mega Unterschiede gibt zwischen Menschen, die eigentlich die genau gleichen Voraussetzungen haben.
Warum klappt beim einen immer alles so auf Anhieb, wie er es haben will, warum muss der andere immer so rudern?
Und klar, mit dem anderen mein ich natürlich mich.
Jaja, "Luxusprobleme", ich hör euch schon. Stimmt ja auch. Aber Luxusprobleme nerven halt auch. Und sind ungerecht, wenn du siehst, dass jemand, der keinen Deut mehr leistet als du oder mitnichten ein besserer Mensch ist, viel einfacher durchs Leben kommt als du selber, oder nicht?
Und dann, ja dann fällt es mir manchmal wirklich sehr schwer, mich mit demjenigen zu freuen, der das hat, was ich eben auch gerne hätte.
Ui, bööööööööse! Ich bin bööösseeee!! Mag den anderen nichts gönnen!!! Sowas macht man nicht, hat schon meine Grossmutter gesagt.
Ich finde das Gefühl ja auch nicht schön, aber ich kann mir noch so oft sagen: "So, Bitterbös, jetzt aber nicht neidisch sein!" - guess what? Funktioniert nicht!
Versteht mich nicht falsch: Ich kann mich sehr wohl für andere freuen. Aber eben nicht für alle. Es gibt Leute, bei denen ich denke: "Ah, scho wieder öppis gschafft/gunne/erreicht/übercho? Isch ja nüt Neus." Und dann gibt es sehr wohl auch Menschen in meinem Umfeld, bei denen ich denke: "Gopferdammi nomal, die mues aber au andauernd unedure!! Wieso isch s Läbe son es Arschloch und laht die immer liede??? Es söll endlich mal was klappe für sie!"
Ist das seltsam, dass ich Menschen, die im Leben schon mächtig auf die Schnauze geflogen sind und kämpfen mussten, irgendwie viel sympathischer finde als solche, denen vermeintlich immer alles auf dem Silbertablett serviert wird?
Vielleicht habe ja auch ich etwas, was andere gerne hätten. Was auch immer. Man sagt ja, dass niemand ein perfektes Leben habe, alle hätten doch ihr Rucksäckli zu tragen - das mag schon sein, aber ich habe das Gefühl, bei einigen ist das Rucksäckli federleicht und sie tun so, als müssten sie tonnenschwere Pflastersteine mit sich rumschleppen und damit die Pyramiden neu bauen.
Ja, und ich weiss, dass einige genau das auch von MIR denken.
Jeder ist seines Glückes Schmied, heisst es.
Geht so, funktioniert nicht immer, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Oder glaubt ihr wirklich, jemand schmiedet sich seinen Krebs selber? Seine Arbeitslosigkeit? Seinen Bürgerkrieg?
Ist man also tatsächlich ein böser Mensch, wenn man neidisch/eifersüchtig ist?
Wie denn damit umgehen, wenn man der Meinung ist, der andere hat viel weniger Probleme als man selber?
Wenn man denkt, ginge es mir so wie ihm, dann wäre alles besser?
Tipps welcome. Ich habe mir vorgenommen, diese bösen Gefühle im 2018 zu überwinden.
Und jetzt: HAPPY NEW YEAR!!!