Dienstag, 2. Mai 2017

69 KKRZZHGFLOPPW!!

Habt ihr mich vermisst?
Mein letzter Eintrag ist schon etwas länger her, ich weiss. Sorry, aber ich bin aus Zürich, ich hab immer wahnsinnig viel Stress. Und jetzt war ich auch noch ein paar Tage auf Reisen. Letztes Wochenende kam ich nach Hause, und so als Begrüssungsgeschenk von Unbekannt erwartete mich eine vollgeschmierte Haustüre. Noch vor dem 1. Mai, wohlgemerkt. Irgendwer künstlerisch sehr Unbegabtes hat irgendwelche unleserlichen Botschaften hinterlassen.

Und das sieht einfach scheisse aus. 

Wirklich, es stört mich ungemein. Jedes Mal, wenn ich rausgehe oder nach Hause komme, verdirbt mir diese vollgeschmierte Türe noch gänzlich die Laune. Ich kann es nicht genau erklären, aber es ist so, als hätte man etwas sehr Intimes von mir verschandelt. Autoliebhaber kennen das, wenn ihnen jemand einen Kratzer in die Motorhaube macht. Oder wenn ein Gutsch Kaffee auf dem Lieblingskleid landet - es ist einfach nicht mehr das selbe wie vorher, das geliebte Stück hat jetzt einen Makel, ist nicht mehr jungfräulich rein. My home is my castle, wenn mein Heim Makel hat, dann leide ich. Ein bisschen irr, vielleicht, ich weiss, denn weder das Haus, noch diese Türe gehören  ja mir, sondern der Genossenschaft. 
Ob die das auch so stört? Und die anderen Bewohner im Haus? Als Vermieter würde ich ja sofort eine Putztruppe losschicken. Schmierereien loswerden an meinen Gebäuden wäre meine oberste Priorität, noch vor der Reparatur der kaputten Waschmaschine oder dem Schlichten eines Nachbarschaftsstreits!
Und ich hab's auch schon überprüft: Die Farbe lässt sich abrubbeln. Sollte also kein Problem sein. Ich werde auch höchstpersönlich zum Schwamm greifen, wenn der Hausabwart nicht bald selber findet, das verkritzelte Türen einfach nicht gehen! Diese Woche gebe ich ihm noch Zeit.
Obwohl, bei den verschmierten Briefkästen und Wänden hat er ja bis heute auch nicht eingegriffen.
Viel Hoffnung hab ich also nicht. Wenn ich nur nicht so faul wäre...


Und ja, ich spreche übrigens bewusst von Schmierereien und nicht von Graffiti - sorry, aber Graffiti sind für mich KUNST, da hat sich jemand was überlegt dabei, die haben einen künstlerischen Anspruch, eine Botschaft, sind oft schön und vor allem aufwändig, und Graffiti MAG ich. Aber Schmierereien sind einfach nur das potthässliche Werk von irgendwelchen Arschlöchern, denen es grad langweilig ist, die einfach nur zerstören wollen und die keinen Respekt haben vor dieser Stadt und ihrer Schönheit! Und nein, Schmierereien mag ich NICHT!!
Bevor es jetzt Anfeindungen hagelt: wer diesen Blog etwas verfolgt hat über die Jahre, dem ist wohl nicht entgangen, dass ich in jedem Beitrag ein Bild von Zürcher Streetart poste. Und das, weil ich Fan von Streetart bin. Das kann durchaus auch einfach mal nur ein einfacher Schriftzug oder von mir aus ein Smilie sein oder ähnliches. Wenn es lustig ist, kreativ, originell oder etwas ausdrückt, ein Gefühl, eine Forderung - why not? Sowas kucke ich mir gerne an. Das sagt viel aus über eine Stadt, gibt ihr Charakter.

Aber ein "KKRRZDHEIHHOPWYCB!" an einer Türe nützt echt keiner Sau etwas! Oder ein "FCZ" unter dem Balkon - geht doch in den Fanclub, wenn ihr eure Leidenschaften teilen wollt und Gleichgesinnte sucht! Schmier ich etwa überall gleich "FROZEN YOGHURT MIT GUMMIBÄRLI" hin, wo ich vorbeikomme? Oder "SCHUHE"?
Eben.
Weiterer Tipp: das übliche "FICKEN" auf der Mauer ist seit der Pubertät nicht mehr interessant, auch wenn es ab und zu mal orthografisch korrekt geschrieben ist! Das alles ist  einfach nur Schrott, eine Vergewaltigung von Oberflächen, Körperverletzung, weil es in den Augen wehtut!! Darüber freut sich niemand, und es trägt auch nichts zum Charakter einer Stadt bei, es ist höchstens ein Zeichen dafür, dass hier talentfreie Vollidioten wohnen, was ich jetzt nicht so vorteilhaft finde, auch nicht für die "Künstler" selber!

Also, bitte, ihr gelangweilten Kritzler da draussen: Tut euch ein Hobby zu, lernt schreiben oder Malen oder verschandelt wenigstens Häuser von Leuten, die es auch wirklich nicht besser verdient haben.

Das von Assad zum Beispiel. 

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