Jetzt wurde es ja endlich doch noch Sommer. Wenigstens vorübergehend. Mit 30 Grad und wolkenlosem Himmel und ganz viel Sonne und so.
Zeit für die Première der alljährlichen Fleischbeschau. Ganz Zürich schwärmt ans Wasser. Ich auch. Knallbunter Bikini auf schneeweisser Haut. Man erkennt mich schon von Weitem, so hell leuchte ich in der Sonne, es blendet richtig.
Das Tuch auf der Wiese ausgebreitet, zuerst etwas aufwärmen an der Sonne, den Rest im Schatten rumliegen. Alles wunderbar.
Abends geht es wieder nach Hause. Es folgt das übliche Sommerritual: mal im Badezimmerspiegel vor dem Duschen checken, ob man schon ein bisschen Farbe bekommen hat.
Und dann die grosse Ernüchterung:
Nö.
Nicht ein bisschen Farbe.
EINEN GESAMTEN FARBTOPF!!!
Es leuchtet mir im Spiegel eine feuerrote Leinwand entgegen, mit zwei schneeweissen Flecken im oberen Drittel und einem grösseren in der Mitte. "Barocker Fliegenpilz" würde ich das Gemälde nennen, hätte ich es selber gemalt (was ich ja ehrlich gesagt auch irgendwie habe). Oder "Schneeweisschen und Rosenrot". "Letzte Hexenverbrennung". Es ist so ein lächerlich schlechtes Bild, dass ich ein Selfie machen muss und es einer Freundin schicke.
Sie öffnet das whatsapp im komplett überfüllten Tram.
Jetzt bin ich wahrscheinlich nicht nur rot, sondern auch noch berühmt.
Schöner Sommer, dieses Jahr. Gut, schifft's morgen wieder und ist kalt. Lange Hosen bei 30 Grad sind nämlich scheisse.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen